Bewältigungsstrategien
Bewältigungsstrategien
Wenn wir in unserem Leben etwas für uns Schreckliches und Überwältigendes überlebt haben, brauchen wir, um weiterleben zu können Bewältigungsstrategien.
Diese Bewältigungsstrategien sichern unser Überleben, sie helfen uns, nicht den Verstand zu verlieren angesichts des Schreckens, den wir erfahren haben. Und somit verdienen diese Strategien unsere uneingeschränkte Wertschätzung und Anerkennung.
Nun ist es in der Regel nicht so, dass ich mich nach einem traumatischen Erlebnis ruhig hinsetze und überlege, welche Form der Bewältigung jetzt möglich und sinnvoll wäre. Im Gegenteil, alles in mir ist in Aufruhr, ich bin erst einmal erschüttert und hilflos.
Eine mögliche Strategie kann sein, dass ich in Zukunft Situationen meide, die mir gefährlich erscheinen oder ich verdränge das Erlebte so sehr, dass ich es sogar vergesse. Oder ich entscheide mich, dass ich als Einzelgänger viel besser durchs Leben komme, weil ich den Menschen doch nicht vertrauen kann. Oder ein Teil von mir bleibt in der Rolle des verängstigten Kindes gefangen, welches auf keinen Fall auffallen möchte, damit ihm nichts oder nicht noch einmal sowas passiert.
Die Maßnahme, die ich ergreife, um mein Leben fortführen zu können, sind vielfältig. Hier sind exemplarisch nur mal vier erwähnt, evtl. kennst Du eigene, oder erkennst Dich wieder.
Diese Möglichkeiten, die in der Phase höchster Not entstanden sind, verdienen unseren höchsten Respekt, sie dienen dem Leben. Manchmal nerven Sie uns als hinderliche Ticks oder ich schäme mich sogar für mein Verhalten, weil ich es nicht verstehe.
„Eigentlich ist doch alles gut, warum mache ich nur… immer wieder… ?!“
Es lohnt sich diese „Exit-Strategien“ wohlwollender und im Zusammenhang zu betrachten. Irgendwann einmal machte es unglaublich Sinn, sie zu entwickeln. Ein Teil unseres Systems ist offensichtlich der Meinung, diese Mechanismen immer noch zu brauchen. Sie nicht loslassen zu können, wird oft als Widerstand bezeichnet. Ich finde diesen Ausdruck in diesem Zusammenhang nicht angemessen. Ein Anteil von mir traut sich noch nicht, weiter zu gehen und diesen Anteil gilt es zu stärken, bevor ein nächster Schritt erfolgen kann.
Wichtig ist es zu lernen einen liebevollen und neugierigen Blick auf sich zu werfen, damit ich mich nicht verurteile, sondern lerne zu verstehen.
Schreib mir gerne, wenn das für Dich Sinn macht, oder Du Fragen hast.
Neuste Kommentare: